Im August 1964 wurde ich in einen Haushalt mit Dackel hinein geboren.

Joschi war damals schon im Senioren-Alter und über seine Herkunft ist leider nichts bekannt. Er war einfach da und wurde mein ständiger Begleiter der Kindertage.

1971 zog Langhaar-Dackel Kollo bei uns ein. Noch heute erinnere mich mit Gänsehaut an die, in der Zeit leider nicht so unüblichen, harten Erziehungs-Methoden meines Vaters.

Sanfte oder motivierende Erziehung war in in den 70er Jahren noch nicht so bekannt.

Schon damals ahnte ich, dass derart harte Methoden niemals richtig sein können. Heute weiß ich, weshalb der Hund eine hingebungsvolle und vertrauensvolle Bindung an meine Mutter hatte, meinem Vater gegenüber jedoch ängstlich und demütig-beschwichtigend blieb.

Als junge Erwachsene nahm ich in einem Anflug unreifen Mitleids und zu einem
vollkommen falschen Zeitpunkt einen drei Wochen alten Rottweiler Schäferhund-Mischling zu mir und unterschätzte in meiner Unwissenheit welche Auswirkungen mangelnde soziale Prägung und Ähnliches bewirken können. Mein 'Baby' zog mit 16 Wochen zu einer sehr erfahrenen Schäferhund-Familie, in der er zu einem Schutzhund ausgebildet und geführt wurde.

1987 kam dann unsere Senta zu uns. In der Rubrik 'Senta' ist über sie etwas mehr zu lesen.
Im Sommer 1996 wuchs in uns der Wunsch nach einem zweiten Hund, den wir nach langer Suche im September 1997 in unserem Rasmus fanden.

Einen Retriever zu führen, auszubilden und zu 'händeln' war eine völlig neue Erfahrung. Erste kleine Schritte im DRC e.V. (Deutscher Retriever Club e.V.) brachten viele neue Erkenntnisse und genau so viele neue Bekannte.

Damals waren Retriever-Ausbildungsplätze hier in der Umgebung noch rar und so gründeten wir mit einigen Retriever-Begeisterten die Übungsgruppe Syke-Heiligenfelde. Gemeinsam arbeiteten wir an der Ausbildung unserer Retriever und es dauerte nicht lange, bis viele andere DRCler den Weg nach Heiligenfelde fanden.
Aus der Not wurde eine Tugend und ich hatte das große Glück verschiedene Seminare besuchen zu dürfen.
Das für mich wohl prägendste Seminar erlebte ich bei Frau Dr. Ursula Breuer zu dem Thema 'Die Körpersprache des Hundes' nach dem Buch von Frauke Ohl.
Meine bis dahin gemachten Erfahrungen machten plötzlich Sinn, ich erkannte die Folgen menschlichen Fehlverhaltens und Unverständnis.

Dieses Seminar legte den Grundstein meines bis heute anhaltendem Interesse am Verhalten der Hunde und ihrer Menschen. In weiteren Seminaren durfte ich mein Wissen erweitern.Eine Zeit, die ich nicht missen möchte.

Als sich unsere familiären Umstände änderten, erlebte ich in unterschiedlichen Situationen, die posititve Wirkung unserer Flats auf verschieden beeinträchtigte Menschen.
Unser Sohn lernte in der Arbeit und im Umgang mit den Hunden sich zu kontrollieren und sich zu konzentrieren. Es unterstützte ihn sich zu entspannen und sein Selbstbewusstsein aufzubauen.

Im Umgang mit Alzheimer-Patienten erlebte ich, dass die Betroffenen unsere Besuche genossen, sich ein wenig entspannten und die Hunde ihnen auf einer Ebene begegnen können, zu der wir Menschen kaum noch Zugang haben.

Ich erlebte, wie sich die, durch einen schweren Schlaganfall, gelähmte Hand einer Freundin entspannte und die Schmerzen ein wenig gelindert wurden, wenn sie Kontakt mit den Hunden hatte.

Ich erlebte, wie tief unsere Hunde mit uns verbunden und ein Teil der Familie sind, als unsere Tochter um ihr Leben kämpfen musste.

Eine Zeit, die mich vieles lehrte und auf die ich heute dankbar und ohne Bitterkeit zurückblicken kann.

Mit unseren Flats Shirley (Stoneyard's dark velvet Highland Symphony) und Kenya ( Stoneyard's dark velvet let's groove) freuen wir uns auf die Zukunft .

 

"Man kann auch ohne Hund leben, aber es lohnt sich nicht."

(Heinz Rühmann)