Senta

Senta war eine weiße Schäferhündin. 1987 noch nicht im FCI anerkannt, wussten wir zunächst auch nicht, um welche Rasse es sich handelte. Senta kam aus dem Tierheim und wir wissen nur sehr wenig über ihre Herkunft oder ihre erste Lebenszeit. Sie wurde damals auf ca.1 bis 2 Jahre geschätzt und hatte enorme Verhaltensauffälligkeiten. Durch Senta wurde mir in vollem Umfang bewusst, welche weitreichenden Folgen  schlechte Welpenprägung und falsche Sozialisierung haben. Sie war ein Angstbeisser, der sogar Autos jagte und verfolgte. Männern gegenüber war sie extrem misstrauisch und ängstlich. Es dauerte zwei Stunden, bis sie sich meinem, bis dahin fast reglos auf dem Boden liegendem, mit leiser Stimme lockendem, Mann näherte. In diesen Stunden kroch Senta langsam und demütig zu ihm rüber. Die tiefe Liebe und Verbundenheit der Beiden hat genau in diesen zwei Stunden begonnen und mein Mann war bis zu ihrem Tod ihre ganz große Liebe. In der folgenden Zeit lernte Senta uns, ihrem menschlichen Rudel, zu vertrauen. Trotz ihrer wohl sehr schlechten ersten Lebenszeit wurde sie zu einer fröhlichen Hündin, die ohne jede Ausbildung einen hohen Schutztrieb für ihr "Rudel" entwickelte. Das zeigte sich auch nach den Geburten unserer Kinder. Sie nahm die Kinder vollkommen problemlos in ihr Rudel auf und übertrug ihre Liebe, ihr Vertrauen und ihren Schutz.

Erst viel später wurde uns in vollem Umfang bewusst, wie sehr sie Rasmus in seiner ersten Zeit bei uns positiv mitprägte. Im September 1998 mussten wir uns von Senta verabschieden und sie erlösen lassen. Ein schnellwachsender Hirntumor wurde bei ihr festgestellt und ihr Bewegungsapparat, der durch Athrose schon schlechter geworden war, litt als Erstes massiv. Um ihr weitere Schmerzen zu ersparen liessen wir sie schweren Herzens über die Regenbogenbrücke gehen.

Senta wird immer ein Stückchen bei uns sein.